Initiative #mehrAchtungFür mehr Achtsamkeit und Respekt im Straßenverkehr

Aufnahme von Teilnehmenden einer Veranstaltung.
Erich-Klausener-Saal des Bundesverkehrsministeriums

Die Verkehrssicherheitsinitiative #mehrAchtung feiert einjähriges Jubiläum

Die Gewährleistung einer stets hohen Verkehrssicherheit ist ein bedeutsames Gut der Inneren Sicherheit und ein andauernder Prozess, der das konstruktive Zusammenwirken der Verkehrspolitik mit den Ministerien und Polizeien der Länder, den Straßenverkehrsbehörden und Straßenbaulastträgern sowie den weiteren Institutionen der Verkehrssicherheitsarbeit erfordert. Die polizeiliche Aufgabenwahrnehmung im Bereich Verkehr ist daher zentraler Bestandteil der dreijährigen Ausbildung im Rahmen des Studiums an der HSPV NRW und auch an den Bildungszentren der Polizei NRW sowie in den Ausbildungsbehörden.

Die Polizei hat 2023 in Deutschland rund 2,5 Millionen Unfälle registriert – das sind 4,5 % mehr als ein Jahr zuvor. Bei ca. 2,2 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (plus 5,0 %). Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, stieg um 0,4 % auf rund 290.800. Insgesamt 2.830 Menschen sind 2023 bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, das sind 1,5 % beziehungsweise 42 Todesopfer mehr als im Vorjahr.

Der Wiederanstieg der Unfallzahlen zeigt, dass die selbst gesteckten Ziele in dieser Dekade aller Voraussicht nach nicht erreicht werden können. Daher sind alle zuständigen Institutionen und ihre Mitglieder aufgefordert, die Verkehrssicherheit in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen, um die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten bis zum Jahr 2030 um 40 % zu reduzieren beziehungsweise um dieser Zahl näher zu kommen. Wie ist das zu erreichen? Unter anderem durch eine gezielte Verstärkung der polizei- und ordnungsbehördlichen Verkehrsüberwachung, durch einen Umbau der Infrastruktur und mit einer Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, einen rücksichtsvolleren Umgang auf Straßen, Radwegen und Bürgersteigen zu schaffen. Das Prinzip #mehrAchtung ist dabei essenziell, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Um die Verkehrsunfallprävention zu verbessern, haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) vor einem Jahr mit der Initiative #mehrAchtung ein neues Kapitel der „Runter vom Gas“-Kampagne aufgeschlagen. Das einjährige Jubiläum der Initiative war Mitte Mai 2024 Anlass eines Treffens der Protagonistinnen und Protagonisten sowie der Vertretungen der beteiligten Institutionen im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte dazu: „Rücksicht und Respekt sind Grundvoraussetzungen dafür, dass ein Miteinander gelingt. Das gilt auch für das Miteinander im Straßenverkehr. Unsere Verkehrssicherheitsinitiative #mehrAchtung erinnert die Menschen daran, dass sie mit mehr Rücksicht aufeinander sowohl gelassener als auch sicherer ankommen.”

Teilnehmende der Veranstaltung posieren für ein gemeinsames Gruppenfoto.
Gruppenbild mit Bundesminister Dr. Volker Wissing

Ein zentraler Ansatz für die höhere Verkehrssicherheitsarbeit ist die „Vision Zero“. Ihr Ziel ist es, den Straßenverkehr so zu gestalten, dass es keine tödlich oder schwer verletzten Verkehrsteilnehmenden mehr gibt. Frühe Kritiker nannten dies eine Utopie. Doch weit mehr als 1.200 Städte in der Welt haben längst bewiesen, dass das Ziel in Bezug auf die Getöteten erreichbar ist.

Inzwischen sind es 68 Institutionen und Verbände aus den Bereichen Verkehr, Mobilität und Sozialwesen, die sich der Verkehrssicherheitsinitiative #mehrAchtung angeschlossen haben. Dank dieser Breite sollen alle Verkehrsteilnehmende – ob mit Auto, Lkw, Fahrrad, E-Scooter oder zu Fuß – erreicht und für mehr Respekt und ein rücksichtsvolleres Miteinander auf der Straße sensibilisiert werden. Dabei greift die Initiative auch aktuelle Themen auf: Mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes am 1. April 2024 wurde die Kampagne „Don‘t drive high!“ gelauncht, um auf die Gefahren des Cannabiskonsums im Straßenverkehr aufmerksam zu machen.

Neuer Protagonist von #mehrAchtung ist Fabian Köster, Autor, Comedian und Journalist, bekannt unter anderem als Außen-Reporter der „heute-show“. In mehreren Kurzreportagen macht er sich auf die Suche nach #mehrAchtung im Straßenverkehr. Die Spots werden ab Juni 2024 veröffentlicht.

Die Kampagne #mehrAchtung zeigt bundesweit Präsenz: Auf Plakat- und Digitalflächen in deutschen Städten und an Autobahnen werben Bild- und Textmotive für mehr Achtsamkeit und Respekt im Straßenverkehr. Darüber hinaus wird auf den verschiedenen Kanälen in den sozialen Medien über die Verkehrssicherheit informiert. In den sozialen Netzwerken ist der Hashtag #mehrAchtung in kurzer Zeit zum meistgenutzten Hashtag der Verkehrssicherheitsarbeit avanciert.

#mehrAchtung appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen, durch ihre Einstellung und ihr Verhalten zu mehr Rücksicht und einem respektvollen Miteinander im Straßenverkehr beizutragen. #mehrAchtung richtet sich an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Straßenverkehr – unabhängig von Mobilitätsform, Alter und Geschlecht.

Weitere Informationen sind auf der Website der Initiative zu finden:

 Kampagne #mehrAchtung

Kampagnen zu höherer Verkehrssicherheit sind im Studiengang Polizeivollzugsdienst der HSPV NRW Bestandteile der Teilmodule GS 6.2 und HS 2.2.4 sowie vieler Haus-/Seminararbeiten und von Bachelorarbeiten, die neben einem tiefen Verständnis für die Problematik teilweise wichtige Ansätze für mögliche Sicherheitsgewinne und Verbesserungen liefern.